Ein kleiner Löwe bewacht die Klöster
Angeblich liegt der Ursprung dieser Rasse in den Klöstern Tibets. Dort wurde besonders viel Wert auf ein löwenähnliches Aussehen der Shih Tzu gelegt, da Buddha selbst einen Hund besessen haben soll, der sich in einen mächtigen Löwen verwandeln konnte und ihm als Reittier diente.
Daher waren die Bemühungen der Mönche groß, eine Rasse zu züchten, die beides ineinander vereinte: Hund und Löwe.
Der kleine Shih Tzu verkörperte beides zufriedenstellend und wurde fortan als Tempelhund gehalten.
Der Shih Tzu fand bei den Mönchen allerdings nicht nur in religiösen Riten Verwendung, sondern wurde auch als Wachhund für die Klöster und Tempel eingesetzt.
Aufgrund seiner geringen Größe war die Haltung nicht besonders schwierig oder aufwendig und die kleinen Löwenhunde konnten sich frei innerhalb der Tempelmauern bewegen.
Vom Dach der Welt in die Paläste Chinas
Es ist bis heute jedoch nicht gänzlich geklärt, ob Tibet oder möglicherweise doch China Ursprung einer der ältesten Hunderassen der Welt ist. Es gibt verschiedene Theorien, doch obwohl der Name Shih Tzu chinesischen Ursprungs ist, geht man heute allgemein davon aus, dass die Rasse sehr wohl in Tibet entstanden ist und mit der zunehmenden Verbreitung des Buddhismus auch nach China gelangt ist.
Historiker behaupten, dass die kleinen Hunde als Tribut an die großen chinesischen Kaiser überreicht wurden und so überhaupt erstmalig nach China gelangt sind. Der Weg von Tibet ins Kaiserreich war dabei beschwerlich.
Fast 10 Monate dauerte die Reise und oftmals hatten die als Tribut mitgenommenen Hunde selbst Welpen, ehe sie im chinesischen Reich ankamen. Dort wurden sie ausschließlich im Palast gehalten und in die Obhut der dortigen Eunuchen übergeben, die sich auf die Hundezucht verstanden.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich aus den Tributen eine Tradition. Der Dalai Lama übergab jedem Herrscher des Reiches einen oder mehrere Löwenhunde als wertvolles Geschenk. Die letzten Shih Tzu wurden 1908 vom Dalai Lama an die letzte chinesische Kaiserin Cixi (Tz’e Hsi) überreicht.
Shih Tzu als Palastlieblinge
Die Shih Tzu hatten eigene Bedienstete im Palast und wurden im königlichen Zwinger gehalten. Dort wurden sie gezüchtet, gepflegt, gebadet, lernten Kunststücke und erheiterten die Herrscher. Sie waren so beliebt und wertvoll, dass sie nie verkauft wurden oder jemals den Palast verließen.
Als einige Eunuchen sich dennoch dazu hinreißen ließen Hunde an wohlhabende Chinesen oder Ausländer zu verkaufen, sollen sie die armen Shih Tzu zuvor mit kleinen Glasscherben gefüttert haben, damit diese verstarben, ehe sie ihr eigentliches Ziel erreichen konnten. So wurde auf grausame Weise verhindert, dass Hunde dieser Rasse außerhalb der Palastmauern lebten.
Nach dem Tod der letzten Kaiserin Cixi (1908) gelangten einige Hunde jedoch trotzdem nach draußen. Sie wurden hinausgeschmuggelt und anschließend verkauft oder als Geschenk abgegeben. So überlebte der Shih Tzu das Ende des Kaiserreiches und wurde von Privatleuten weiterhin gezüchtet.
Vorm Aussterben gerettet!
Im frühen 20. Jahrhundert fand die Rasse ihren Weg nach Europa, nachdem Besucher die kleinen Hunde von ihren Chinareisen mitbrachten.
Dies verhinderte das Aussterben der Shih Tzu, denn nachdem die Kommunisten 1949 in China die Macht übernahmen, kamen dort sämtliche Zuchtbemühungen zum Erliegen und die Geschichte der Shih Tzu fand ein jähes Ende im ehemaligen Kaiserreich.
In Europa hingegen begründete sich die Shih Tzu Zucht auf lediglich 14 Tiere, wovon ein Hund nicht einmal ein Shih Tzu war. Es gelangten zwar mehr Löwenhunde in die westliche Welt, jedoch wurden sie bei Weitem nicht alle zur Zucht eingesetzt und einige waren nicht reinrassig.
Doch auch in Europa starb die Rasse nach dem Zweiten Weltkrieg beinahe aus. Durch die teilweise starke Inzucht, die zum Erhalt der Rasse betrieben wurde, waren Krankheiten und eine frühe Sterblichkeit auf dem Vormarsch.
Um eine Erweiterung des Genpools zu erlangen, griff Elfreda Evans zu einer unkonventionellen Methode: Sie kreuzte einen Shih Tzu mit einem Pekingese (der 14. Rassebegründer).
Dies sollte zu einer größeren Vielseitigkeit der Gene führen und die Rasse vor dem Untergang bewahren. Obwohl sie viel Kritik erhielt, rechtfertigte Elfreda ihren Entschluss damit, dass der Pekingese sowieso ein früher Vorfahr des Shih Tzu sei.
Sie verpaarte die entstandenen Shih Tzu-Pekingese-Mischlinge wieder mit reinrassigen Shih Tzu, sodass der fremde Rasseanteil über die Generationen schwindend gering wurde.
Danach wurde nie wieder ein Pekingese zur Zuchtverbesserung eingesetzt. Dennoch stammt die überwiegende Mehrzahl der heutigen Shih Tzu von diesen Mischlingen ab.
Shi Tzu: Ein Hund drei Namen
Der Shih Tzu heißt eigentlich “Tibetan Shih Tzu Kou” mit vollem Namen. Dies bedeutet so viel wie Tibetischer Löwenhund. Im Laufe der Zeit hat sich jedoch das kurze Shih Tzu durchgesetzt und unter diesem Namen ist die Rasse auch bei der FCI anerkannt und eingetragen.
In England ist der kleine Hund zudem unter dem Namen “Chrysanthemum Dog” bekannt.
Es wird dem hübschen runden Gesichtchen des Shih Tzu nämlich nachgesagt, es sehe aus wie die Blüte der Chrysantheme, da sein Haar von innen nach außen wächst.
Auch unter dem Namen “Xi Shi Quan” kennt man den Löwenhund. Benannt nach einer der angeblich schönsten Frauen des alten Chinas: Xi Shi.
Verwandte und Vorfahren des Shih Tzu
DNA-Analysen haben ergeben, dass der Shih Tzu zu einer der ältesten Hunderassen der Welt gehört.
Die Forscher behaupten weiterhin, der kleine Löwenhund stamme von einer Kreuzung aus Pekingese und Lhasa Apso ab.
Verwandtschaftsverhältnisse bestehen außerdem zu verschiedenen tibetischen Hunden, wie dem Tibet Spaniel und Tibet Terrier.
Außerdem haben Mops und Shih Tzu gemeinsame Vorfahren.
Kleine Shih Tzu Persönlichkeiten
Leidza – Der erste Shih Tzu in Skandinavien
Während den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts, brachten viele Chinareisende die kleinen Shih Tzu mit in ihre Heimat. So auch Mrs. Kauffmann, die Frau eines Diplomaten. Sie bat in China darum die außergewöhnlichen Hunde zu begnadigen, die in einer religiösen Zeremonie geopfert werden sollten.
Man gewährte ihr den Wunsch, überreichte schließlich jedoch nur eine kleine Hündin, die als einzige verschont wurde. Mrs. Kauffmann nannte den Shih Tzu Leidza und adoptierte während ihres Chinaaufenthaltes noch weitere Hunde dieser Rasse.
Sie brachte 1932 allesamt nach Norwegen, von wo aus sich die Rasse langsam über ganz Europa ausbreitete und immer mehr Liebhaber fand. Einer von Mrs. Kauffmanns späteren Welpen fand sogar seinen Weg ins britische Königshaus. Choo-Choo gehörte keiner geringeren als Königin Elizabeth (Mutter von Königin Elizabeth II).
Bonny stiehlt den 7 Psychos die Show
Als ein Filmteam die “Performing Animal Troupe” in Kalifornien aufforderte einen Shih Tzu für den Film “7 Psychos” zu finden, konnte noch niemand ahnen, welches Juwel sie entdecken würde.
Mitarbeiterin Cathy Pittman suchte in diversen Heimen nach einem geeigneten Kandidaten, wurde aber schließlich auf Craigslist auf eine 11 Monate alte Shih Tzu Hündin namens Bonny aufmerksam, deren Besitzer sie nicht mehr haben wollte.
Zufall oder Schicksal? Die Hündin im Drehbuch hieß tatsächlich ebenfalls Bonny. Cathy hielt es für ein Zeichen und adoptierte die Hündin, ob sie nun für den Film gecastet werden würde oder nicht.
Die Sorge war jedoch unbegründet: Schon nach wenigen Minuten hatte die kleine Dame die Rolle und durchlief ein 5-wöchiges Training für den Film. Sie meisterte die Dreharbeiten perfekt und stahl den Darstellern eiskalt die Show.
Im Film als auch auf dem roten Teppich. Besonders Christopher Walken war von dem talentierten Vierbeiner begeistert und die Shih Tzu Dame spielte sich außerdem gekonnt in die Herzen der Zuschauer. Für die war ohnehin klar: Bonny ist der heimliche Star des Films und spielt ihre Kollegen glatt an die Wand.
Marnie und die Stars
Die kleine Shih Tzu Seniorin Marnie (10 oder 12 Jahre alt) wartete im Heim auf einen neuen Besitzer, als Shirley Braha sie schließlich 2012 adoptierte.
Die Hündin litt an den Folgen des Vestibular-Syndroms, einer Erkrankung des Gleichgewichtsorgans, für das bis heute keine eindeutige Ursache gefunden wurde. Obwohl Marnie die Krankheit überlebt hat, hält due Hunde-Dame ihren Kopf immer noch permanent schief, was ihr ein einzigartiges Aussehen verleiht.
Streckt sie zudem ihre lange Zunge heraus, ergibt sich ein Anblick, dem keiner widerstehen kann, nicht mal die Stars. Denn als Shirley anfing Fotos des Shih Tzus online zu stellen, fanden sie schnell viele Anhänger, die Bilder verbreiteten sich wie ein Lauffeuer und Marnie wurde zum Internetstar!
Seitdem hat der kleine Hund auf Instagram einige prominente “Follower” und sogar bereits so einige Stars und Sternchen getroffen: Jonah Hill, James Franco, Miley Cirus und viele mehr!
Besitzerin Shirlez hofft, dass Marnie einige Leute dazu ermutigt, auch älteren Hunden aus dem Heim eine neue Chance zu geben.
Shih Tzu mit berühmten Besitzern
Frank Sinatra
Nicole Richie – Honeychild
Bill Gates – Ballmer
David Hasselhoff – Rusty
Jane Seymour – Suki
Mariah Carey – Bing und Bong
Zsa Zsa Gabor – Moulin Rouge
Beyonce – Munchie
Dalai Lama
Jerry Lewis – Lady und Jolie
Kim Basinger besitzt gleich mehrere Shih Tzu
Elizabeth Taylor
Königin Elizabeth – Choo Choo
Geri Halliwell – Harry (er steht bei Madame Tussauds als kleine Wachsfigur neben der Sängerin)
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