Was versteht man unter BARF, BARFen?
Barfen bedeutet, den Hund frei von fertigen Hundefuttern, ausschließlich mit frischem Fleisch, Knochen und Gemüse zu füttern.
Barf-Befürworter sind der Ansicht, dass der Shih Tzu – Magen nicht auf fertiges Trockenfutter und Getreide ausgelegt ist und daher eine Ernährung wie BARF der Natur am nächsten kommt.
BARF steht im deutschen für Biologisch Artgerechtes Rohes Futter. Es gibt jedoch auch noch einige englische Bezeichnungen wie „Born-Again Raw Feeders“ (wiedergeborene Rohfütterer), welches auch den ideologischen Aspekt dieser Bewegung verdeutlicht oder auch „Bones And Raw Foods“ (Knochen und rohes Futter)
Viele Shih Tzu sind vom BARFEN begeistert. Kritiker haben jedoch folgende Gegenargumente, die nicht für eine Barf-Fütterung bei Shih Tzus spricht:
- mögliche Mangelerscheinungen, da die Ernährung zu einseitig ist
- Magen/Darm-Probleme mit Verstopfung und Durchfall
- mögliche Übertragung von Krankheiten, da Rohfutter
- Ansteckung durch Salmonellen, Bakterien
- Schwierigkeit die richtige Menge zu portionieren
Diese Bedenken lassen sich aber leicht abschütteln, wenn Du bereit bist, dich in die Materie einzulesen. Gute Lektüre dazu gibt es zuHauf, zum Beispiel hier. Wer das Konzept einmal verstanden hat, wird feststellen, das BARF keine Kunst ist. Im Gegenteil.
Früher wurden Hunde ausschließlich mit Speiseresten, Schlachtabfällen und anderer Kost versorgt. Fertigfutter gab es gar nicht. Natürlich war die damalige Ernährung nach heutiger Kenntnis nicht optimal und heute weiß man es besser. Darum war es auch noch nie so einfach, seinen Hund mit BARF zu ernähren. Es ist besser erforscht, welche Bestandteile im Futter sein und in welchem Verhältnis sie gemischt werden sollten.
Wer also ein paar Dinge beachtet, füttert seinen Shih Tzu mit BARF nicht nur sehr abwechslungsreich, sondern auch gesund.
Was landet bei BARF alles im Hundenapf?
Grob unterteilt machen fleischige Bestandteile bis zu 80 % einer Mahlzeit aus. Den Rest bestreiten mit 20 % Obst und Gemüse. Hinzu kommen noch ein paar Zutaten in viel kleineren Mengen, wie Öl, Mineralien, Ergänzungsmittel usw.
Bei BARF ist es wichtig auf eine abwechslungsreiche Ernährung zu achten. Verwende darum nicht nur eine Sorte Fleisch, sondern variiere regelmäßig. So erhält Dein Shih Tzu stets einen unterschiedlichen Nährstoffcocktail. Fleisch bedeutet übrigens nicht nur Filet und Hähnchenbrust, sondern schließt sämtliche Bestandteile des “Beutetieres” mit ein. Also auch Innereien, Knochen usw.
Fleischsorten, die Du verwenden kannst:
- Rindfleisch
- Alle Geflügelsorten
- Hirsch / Reh
- Schaf / Hammel / Lamm
- Ziege
- Pferd
- Kaninchen
- Känguru
- Strauß
Bitte niemals Schweinefleisch/Wildschweinfleisch verwenden! In seltenen Fällen können darin enthaltene Viren den Hund mit der Pseudowut infizieren. Diese verläuft immer tödlich!
Verfüttert wird zum Beispiel:
- Fleisch: Muskelfleisch zart oder durchwachsen
- Innereien: Leber, Milz, Herz, Lunge, Niere usw. (auch hier variieren bzw. mischen)
- Fleischige Knochen: Bestehend aus ca. 50 % Knochen und 50 % Fleisch.
- Fisch: Enthält viel Vitamin D und wichtige Omega-3-Fettsäuren. Gegart immer die Gräten entfernen. Roh eignen sich nicht alle Fischarten, da einige viel Thiaminase enthalten.
- Eier: Liefert viel Calcium. Schale mörsern und unters Futter mischen. Eiweiß hemmt die Aufnahme von Biotin und sollte darum besser nicht roh angeboten werden. Gegart ist es unbedenklich, Eigelb sorgt für schönen Glanz Fell.
- Obst: püriert / gerieben anbieten. Kerne entfernen.
- Gemüse: gekocht / püriert / gerieben anbieten (je nach Sorte)
- Öl: kaltgepresste, hochwertige Öle helfen bei der Aufnahme von Vitaminen und Nährstoffen. Verwende z.B. Distelöl, Weizenkeimöl oder Lachsöl.
- Milchprodukte: sind nicht nötig. Viele Hunde lieben aber Joghurt und Co.
- Getreide: optional. Möglichst glutenfreie Sorten verwenden. Gibt kranken und dünnen Hunden etwas Extraenergie.
- Kräuter, Samen, Nüsse (nicht alle Sorten sind geeignet)
- Uniodiertes Salz
- Evtl. Zusätze, wie Grünlippmuschelextrakt, Lebertran, Bierhefe oder BARF-Zusätze
Welche Vorteile hat BARF?
- Der Shih Tzu braucht nur kleine Mengen Futter. BARF ist darum für ihn recht günstig.
- Du kannst von Deinen Fleischeinkäufen teilweise etwas für den Hund abzweigen, z.B. Hack, Hühnchenflügel oder Hühnchenbrust.
- Du weißt, was im Hundenapf landet. Im Gegensatz zu verwirrenden Inhaltsangaben auf Verpackungen.
- Mahlzeit hat keine Füllstoffe, wie Getreide.
- BARF hat wenig Allergiepotential.
- Der Shih Tzu scheidet weniger Kot aus, da sämtliche Bestandteile der Nahrung gut verwertet werden.
- Schöneres Fell mit mehr Glanz
- Keine künstlichen Zusatzstoffe im Futter enthalten.
- Weniger Zahnsteinbildung.
- Artgerecht und abwechslungsreich.
- Von den meisten Vierbeiner die bevorzugte Ernährungsweise.
- Eignet sich für Hunde aller Altersklassen.
- Auf spezielle Bedürfnisse, wie Trächtigkeit oder Krankheit kann individuell eingegangen werden.
- Die paar Kilo Rohfutter im Monat lassen sich meist gut als Vorrat im Gefrier- und Kühlschrank lagern.
Was sind die Nachteile dieser Ernährung?
- Du musst Dich vorher mit der Thematik beschäftigen, damit es nicht ungewollt zu Mangelerscheinungen oder einem Überangebot kommt.
- Du musst genau abwiegen. Bei kleineren Hunderassen können einige Gramm zuviel pro Mahlzeit und Tag auf lange Sicht zu Übergewicht führen.
- Das Zerkleinern, Mischen, Wiegen und Portionieren ist zeitaufwändiger als zu Trockenfutter und Dose zu greifen.
- Bei zu viel Fütterung von Knochen kann gefährlicher Knochenkot entstehen.
- Trotz kontrolliertem Fleisch, bleibt ein Restrisiko, dass sich der Shih Tzu bei Rohkost mit Parasiten, Viren, Bakterien oder anderen Keimen ansteckt.
- Einige finden den Umgang mit Innereien eklig oder mögen den Geruch nicht.
Wo kann ich mich über das BARFen informieren?
Natural Dog Food: Rohfütterung für Hunde – Ein praktischer Leitfaden
Wer sich bisher nicht an das Barfen herangetraut hat, sollte diesen Ernährungsratgeber zur Handnehmen. Die Rohfütterung wird hier einfach und verständlich erklärt. Als Einsteigerlektüre und Leitfaden, aber auch Nachschlagewerk für Fortgeschrittene Barfer geeignet. Warum welches Futter im Napf landen sollte (oder eben nicht) und welche Vorteile diese Ernährungsweise gegenüber Fertigfutter hat, wird ausführlich diskutiert. Für eine abwechslungsreiche, leckere und artgerechte Ernährung Deines Hundes, mit rein natürlichen Inhaltsstoffen. Damit bald auch Dein Hund schöneres Fell, gesündere Zähne und mehr Freude am Fressen hat.- Reinerth, Susanne (Author)
Das BARF-Buch: Inklusive 14 Rezepten
BARF, die Rohfütterung des Hundes, erfreut sich zunehmender Beliebtheit und ist eine echte Alternative zu Fertigfuttermitteln der Hundeindustrie. Doch wie lege ich eigentlich los und was darf überhaupt im Napf landen? Dieser Ernährungsratgeber vermittelt solide die Grundlagen des BARF und wartet mit tollen Schritt-für-Schritt Anleitungen auf. Zudem werden häufige Fragen über BARF eingehend beantwortet und für fortgeschrittene Rohkostfütterer gibt es sogar noch vertiefende Hinweise. Worauf es ankommt und welche Fehler unbedingt vermieden werden sollten, darüber informiert dieses umfangreiche Buch.- Nadine Wolf (Author)